Letzte Ernten

Letzte Ernten

Nach 2 verregneten Sommern hat uns dieser verwöhnt mit wundervollen Sonnentagen und auch der Herbst regt zum Genießen an. Die Blüten der Sonnenhuts, der Sonnenblumen und der Herbstastern lassen uns noch im Sommer verweilen, wenn auch die zunehmend kürzeren Tage uns auf die dunkle Jahreszeit verweisen.

Blatternte
Vor dem ersten Frost können wir die letzen Kräuter ernten, zum Beispiel, um aus ihnen kleine Geschenke herzustellen.
Die letzten beiden Kurse in der Gärtnerei boten hierfür einige Anregungen:
Viele Kräuter eignen sich zum Binden dekorativer Kränze: Rosmarin, Salbei, Oregano, Eberraute, Fenchel, Bohnenkraut, Heiligenkraut, Ysop, Lavendel – welch eine schöne Erinnerung an den Sommergarten.
Falls Ihnen die Zeit zum Binden fehlt, pflücken sie einfach bei einem Spaziergang durch Ihren Garten einen Kräuterstrauß zum Trocknen – ihr persönliches Kräuterbüschel.

Auch die Düfte der Kräuter können wir konservieren.
Beim Räucherkurs mit Frau Fuchs, Expertin aus Süddeutschland (organisiert von der Duburg Apotheke aus Flensburg) faszinierte die Vielfalt der Düfte und ihrer Verwendung, ob vom Salbei, dem Wermut, Thymian, Beifuß, der Schafgarbe oder den Wintergewürzen wie Kardamom oder Zimt. Frau Fuchs bot uns auch die Möglichkeit, die Wirkungen der Räucherware intuitiv zu erfühlen.
Dank an Frau Fuchs, die uns kreativ in die Welt des Räuchern eingeführt hat.

Sicher gibt es in Ihrem Kräutergarten auch jetzt noch einiges, was Sie für einen Kranz oder die ersten Räucherexperimente ernten können.
Mein Tipp: Christine Fuchs Buch: „Räuchern mit heimischen Pflanzen“ ist für Anfänger sicher ein guter Einstieg.

Mit der Ernte der letzten Samen, z.B. vom Fenchel oder anderen spätblühenden Kräutern und Stauden können wir - hübsch verpackt-  kleine Geschenke für unsere Gärtnerfreunde herstellen.

Duftsäckchen aus Eberaute, Beifuß, Wermut, Lavendelblüten, Waldmeister und Weinraute für den Kleiderschrank hinterlassen den Duft des Sommers, und sie halten Motten fern. Da die oben genannten Kräuter als Zwerggehölze ohnehin im Frühjahr stark zurückgeschnitten werden müssen, können wir von diesen jetzt 1/3 zurückschneiden. Den Rest lassen wir als Winterschutz stehen. Besonders wirkungsvoll (gegen Motten) werden die
Säckchen, wenn wir Zedernholzstücke und ätherisches Lavendel und/oder Nelkenöl zufügen. Zum Fixieren der Düfte fügen Sie einige Blättchen der Räucher-Cistrose (Cistus ladanifer) bei. Getrocknete Blätter und Pflanzen sind in der Gärtnerei vorrätig.

Wurzelernte
Die oberirdischen Teile der Pflanzen, die Blätter verlieren mit stetig abnehmenden Temperaturen ihre Wirksamkeit, gleichzeitig nehmen die heilkräftigen Anteile in den Wurzelkräutern zu. Der Herbst ist die Zeit für die Wurzelernte, sei es von Beinwell, Löwenzahn, Eibisch, Engelwurz. Kalmus, Alant, Baldrian, der Wegwarte oder dem Meerrettich. Über jede dieser Pflanzen gibt es Vielfältiges zu berichten, was diesen Rahmen hier sprengt – doch die Thematisierung einzelner dieser Pflanzen könnte eine Grundlage für das neue Kursprogramm werden.

Die Wurzel des Beinwells – in einer Salbe verarbeitet-  kann äußerlich bei Erkrankungen des Knochensystems eingesetzt werden. Z.B. bei Knochenbrüchen, Verstauchungen, Zerrungen, Überdehnungen,  Gelenk- und Sehnenscheidenentzündungen. Zusätzlich regt es das Wundwachstum an, z.B. bei Blutergüssen, Nagelbettentzündungen und Narbenschmerzen.

Hier ein Rezept für Beinwellsalbe
500 g frische Beinwellwurzeln (gewaschen u. zerkleinert)
70 g Lanolin
½ Liter Olivenöl
20 g Bienenwachs

Alle Zutaten mit Ausnahme des Wachses zusammen erhitzen, ca 20 Minuten kurz unter dem Siedepunkt halten, (nicht kochen). Dabei links herum oder in Form einer 8 rühren.
Durch ein feines Sieb gießen, in einen sauberen Topf gießen,
Das Bienenwachs in heißem Wasserbad schmelzen und
in der heißen Beinwell-Ölmischung gut verrühren. In saubere Töpfchen abfüllen.

Für einen guten Kräuterschnaps benötigen wir Wurzeln und Samen, die wir jetzt ernten können. Die Wurzeln des Engelwurz (im 1. Jahr), die von Bärwurz, Kalmus und Löwenzahn bilden eine Grundlage des Magenbitters. Fügen Sie weiterhin Blätter von Schafgarbe (auch Blüten), Salbei, Minze, Thymian, Rosmarin oder Zitronenmelisse hinzu. Aniskraut, Zitronenverbene oder Pelargonienblätter für eine besondere Aromanote. Wer es bitter mag, auch Blätter vom Wermut  und zur Abrundung Samen von Kümmel, Fenchel, Anis oder Gewürzen wie Koriander, Kardamom oder Zimt.
Kombinieren Sie die Zutaten aus jedem Bereich zu je einem Drittel. Für eine Flasche Korn (0,7 l) nehmen Sie insgesamt 10-15 Teelöffel Wurzeln/Blätter. Vor der Weiterverarbeitung werden die Wurzeln kleingeschnitten, die Blätter zerkleinert (Stiele abziehen), und die Samen gemörsert. In einer weithalsigen Flasche Doppelkorn/Wodka o.Ä.mit den Zutaten mischen.
Nach Belieben können Sie 50-100 g Zucker/Kandiszucker (evtl. Zuckerlösung herstellen) oder echte Lakritze zugeben. Probieren Sie Ihre Mischung aus. Mindestens 4 Wochen an einem warmen Ort ziehen lassen und regelmäßig schütteln.

Mein Tipp: Pflanzen Sie diese Wurzelkräuter jetzt, wenn Sie im nächsten Jahr ernten möchten. Diese gut winterharten Pflanzen entwickeln sich bei einer Herbstpflanzung im darauffolgenden Jahr viel schneller als die im Frühjahr gesetzten, die zudem noch oft unter der Frühjahrtrockenheit leiden.
Ebenso gut jetzt zu pflanzen ist die Weinraute.

Schutzpflanzen


Immer wieder stoße ich auf die Weinraute als eine mächtige Schutzpflanze.  Ein Südamerikaner berichtete mir voller Interesse, dass mit einem Blättchen im Portemonnaie der Geldfluss gesichert wäre In Indien hörte ich, dass Säuglingen mit Alpträumen ein Blättchen ums Handgelenk gebunden würde. Meines Erachtens ist die Weinraute eine Pflanze mit mächtiger Ausstrahlung und intensivem Duft (oder eher unangenehmen Geruch/je nach Empfindung). Die geschlitzten Blätter dieses robusten Zwerggehölzes (bis 80 cm) sind auf jeden Fall sehr attraktiv und die Pflanzen lassen sich zu einer Hecke schneiden. Meines Erachtens eignet sich die Weinraute optimal für eine Pflanzung im Vordergarten des Hauses, sei es als Wegeinfassung oder im Topf.
Schutzwirkung wird auch dem graulaubigen Wermut zugesprochen (Blatt unterm Kopfkissen vertreibt Schlafstörungen), von dem es eine zierliche und kompakte, noch kräftiger duftende Auslese gibt, dem Wermut ‚Powis castle’.
Schön auch die feinblättrige Eberraute, die wie der Wermut zur Familie der Artemisien gehört. Diese soll in vielerlei Hinsicht schädlingsvertreibend wirken. (Läuse, Mäuse, Würmer). Als Hecke geschnitten ist sie sehr dekorativ. Im Angebot habe ich 4 etwas unterschiedliche Duftnoten und Blattformen. Bekannt die Cola-Eberraute, neu in meinem Sortiment die Baumeberraute (bis zu 2 m).
All diese Pflanzen sind weniger in der Küche zu verwenden, für mich sind sie vor allem schön und formgebend. Ich kann Ihnen nur empfehlen, diese Pflanzen in Ihre Gartenplanung für nächstes Jahr aufzunehmen.

Eine von alters her bedeutsame Schutzpflanze ist der Beifuß. Leider nicht so dekorativ wie die oben genannten, aber ein wundervolles Küchenkraut. Als Beigabe zum Gänsebraten und Schweinebraten (fördert die Fettverdauung) und für Vegetarier im Kräutersalz unersetzlich.  
Hinzu kommt, dass er darüber hinaus vielfältig verwendet wird. Als Heilpflanze  in der chin. Medizin (Moxen) regt er Akupunkturpunkte an. Als Räucherpflanze wird er zur Reinigung, zur Kräftigung und zum Neubeginn eingesetzt.
Wir bieten Ihnen eine mediterrane Auslese des Beifußes mit besonders intensivem Aroma an, den Sie in eine ‚wilde Ecke’ (er breitet sich durch Ausläufer aus) oder einen großen Kübel  pflanzen können.


Die Pflanzen des Monats


In vielen Gärten fällt jetzt der dekorative, gelbe Sonnenhut (Rudbeckia fulgida) auf. Meist ist es die Sorte Goldsturm. Typisch sein kompakter, straffer Wuchs. Dieser benötigt guten, nicht zu trockenen Boden. Relativ unbekannt ist eine andere Sorte (Rudbeckia fulgida var. deamii) mit überreicher Blüte, lockerem Wuchs und flach-kugeligeren Blütenscheiben, die nicht nur attraktiv anmutig wirkt, sondern die auch trockenere Böden toleriert.
Relativ unbekannt und viel zu selten wird der Oktober-Sonnenhut gepflanzt. Auch dieser verträgt Trockenheit, gilt als 2-jährig, entwickelt sich aber zur Staude, wenn er vor dem Winter rechtzeitig heruntergeschnitten wird. Zudem samt er sich auch aus.
Eine echte ‚Wucht’, sowohl von der Größe, der Blütenfülle und der Robustheit her ist die Staudensonnenblume ‚Lemon Queen’. Unverkennbar ihre zitronengelben Blüten mit großer Fernwirkung. In der Gärtnerei steht sie im Eingangsbereich in Unkraut, verdichtetem und äußerst armen Boden. Hervorragend hat sie ohne zusätzliches Wässern die Sommertrockenheit überwunden.

Ein Lob dem Kerbel
Kerbel wächst jetzt noch besonders gut, und er startet sein Wachstum mit der Winterheckenzwiebel besonders früh bei entsprechenden Temperaturen (kein Frost) im ausgehenden Winter. In der Regel bleibt er unter dem Schnee sogar grün und wenige Blättchen sind selbst im Winter noch zu ernten. Schnell blüht er ab Mai/Juni, wenn es heiß wird oder er trocken steht. Im folgenden Spätsommer sät er sich wieder aus und unsere Ernteperiode beginnt. Mit seinem fein anisigen Geschmack passt er an viele Gerichte. Lecker in allen Salaten, über Gemüse und Kartoffeln anstelle von Petersilie. Typische Kerbelgerichte sind die Frankfurter Grüne Soße und Kerbelsuppe.
Mein Tipp: Geben Sie ihm einen Platz unter Büschen, an denen er vagabundieren und sich versamen kann. In durchlässigem Boden verbreitet er sich besonders gut. Lästig wird er aufgrund seines relativ zarten Wuchses nie.


Rezepte
Mit der kälteren Jahreszeit ist die Verwendung von wärmendem Curry  immer gut.

Kartoffel-Erbsen-Curry

2 El Öl
1 Tl Curry
1 Große Zwiebel
2 El gehackte Pfefferminze
1 tl fein geriebene Ingwerwurzel
1 tl Kurkuma
½ Tl Chilipulver
800 g festkochende Kartoffeln
200 g grüne Erbsen
1 Tl Garam Masala (Gewürzmischung)
Zwiebel feinschneiden. Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden.
Currypulver in heißem Fett anrösten, Zwiebeln mitbraten,
Ingwer, Minze kurz mitbraten
Kurkuma und Chili unterrühren
Kartoffeln mit wenig Wasser zufügen und weich garen
Die Erbsen die letzten 5 Minuten unterrühren.
Das fertige Gericht mit Garam Masala bestreuen


Huhn mit Fenchelsamen (Pollo in Umido)

1 Poularde
4 El Olivenöl
4 Knoblauchzehen
je 1 Rosmarin und Salbeizweig
3 Lorbeerblätter
1 Tasse Oliven schwarz
¼ Weißwein
1 zerdrückte Tomate
Salz, Pfeffer, Fenchelsamen
Die Poularde in acht Portionsstücke schneiden und in heißem Öl in einer großen Pfanne rundum anbraten. Grob gehackten Knoblauch, abgezupften Rosmarin, Salbei- und Lorbeerblätter darüber streuen. Oliven zufügen. Mit Wein angießen, dieTomate zugeben
salzen und pfeffern und die Fenchelsamen darüberstreuen. Evtl. etwas Wein nachgießen.
Zugedeckt ca ¾ Stunde schmoren lassen.
Mit Weißbrot oder Ciabatta servieren.


Salbeibonbons

100 g Zucker
ca 2  Spitzen von Salbeizweigen (Blätter abstreifen und sehr fein zerkleinern)
1 Backblech mit Backpapier auslegen
Zucker in einem kleinen Topf bei niedriger Hitze karamellisieren lassen, (anbräunen),
zerkleinerte Salbeblätter hinzufügen und vermischen
 Masse auf dem Backblech verteilen, dann in Stücke schneiden/brechen
(evtl. noch warm zwischen den Händen in Bonbonform rollen)

Statt Salbei können Sie auch Thymian oder eine Mischung aus beiden verwenden.


Energiekugeln

200 g Sahne
100g Honig
125 g Haferflocken
75 g gemahlene Haselnüsse
75 g Rosinen
125 g Kokosflocken
3 Msp Vanille
Sahne mit Honig erhitzen,
Die übrigen Zutaten zugeben und kleine Kugeln formen
Bei 175° im Backofen 30 Minuten backen

Aus der Gärtnerei

Saisonausklang
Interessierte lade ich morgen Nachmittag, am Freitag, den 18.10. von 16-18 Uhr in die Gärtnerei zu einem Saisonausklang ein. Freuen Sie sich auf 2 kurzweilige Stunden: Genießen Sie die Pflanzendüfte beim Räuchern, lauschen Sie einer Gartengeschichte oder stellen Sie die Pflanzen- und Gartenfragen, für die Sie eine Antwort suchen.

Öffnungszeiten
Die Gärtnerei hat bis Ende März keine festen Öffnungszeiten. Ob Sie einen Geschenkgutschein wünschen, Sie Pflanzen kaufen möchten oder ein anderes Anliegen haben- gern können Sie, nach Voranmeldung (0 46 03-96 46 66) mit mir einen Termin vereinbaren oder falls Sie in der Nähe wohnen, schauen Sie einfach vorbei. Wenn das große Tor geöffnet ist, ist sicher jemand vor Ort.  Auf Wunsch schicke ich Ihnen auch gern einen Geschenkgutschein gegen Rechnung zu.
Beachten Sie bitte, dass die Gärtnerei ab 12.Dezember bis 12. Januar geschlossen ist. Falls Sie in dieser Zeit einen Gutschein wünschen, bestellen Sie diesen bitte (rechtzeitig) per e-mail (info@kraeuter-hasbach.de)

Meine Bitte an Sie: Falls Sie Schuppen, Garage oder Keller aufräumen und Ihnen die alten Plastiktöpfe lästig sind, nehmen wir diese gerne- unabhängig von Größe oder Farbe.
Gleiches gilt für alte Gartenutensilien – wenn Sie diese abgeben möchten – setzen Sie sich mit uns in Verbindung.

Facebook
Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass das Schreiben eines Rundbriefes relativ viel Zeit erfordert, die ich nur in der ruhigeren Herbst- und Winterzeit erübrigen kann. Diese Tradition möchte ich trotzdem auf jeden Fall fortführen.
Das Weiterreichen kurzer Infos, sei es ein Rezept, eine empfehlenswerte Pflanze oder ein Tipp von mir oder von Kunden sind viel schneller durchgeführt und vielleicht auch spannender für Sie, weil diese zeitnäher und übersichtlicher sind.
Facebook ist mittlerweile weit verbreitet, so dass ich diese Plattform gewählt habe, um Ihnen meine Erfahrungen mit Kräutern und Pflanzen mitzuteilen.

Kräuter & Stauden Hasbach auf Facebook

Über ein „Gefällt mir“ würden wir uns sehr freuen.

In diesem Winter wird unsere neue Webseite veröffentlicht, auf der Sie ebenfalls alle Kurzinfos nachlesen und abonnieren können.


Aus der Region

Baumschule Alte Obstsorten
Die Baumschule Alte Obstsorten in Sörup-Winderatt verkauft seinen Restbestand ab dem 19. Oktober jeden Samstag von 9-13 Uhr. www.alte-obstsorten.de

Herbstmarkt im Volkskundemuseum in Schleswig
Am nächsten Sonntag findet von 10-17 Uhr ein Herbstmarkt im Volkskundemuseum in Schleswig in der Suadicanistraße 46-54/Nähe Schloss Gottorf statt. So bunt wie die Farben des Herbstlaubs präsentiert sich dort auch wieder die Vielfalt der Gewerke von Bildhauerei bis zur Weberei.
Auch die Gärtnerei wird dort mit einem Stand vertreten sein.

Zurück

Diese Website verwendet Cookies, um die Funktionalität zu verbessern und die Zugriffe zu analysieren. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung